Obstsortenausstellung in Öhringen 2016
(Bild 1: © Treffpunkt Baden-Württemberg, Bild 2: Günther Schmidt, OGV Kocher/Jagst)
„Vielfalt Obstwiese – Natur und Kultur geben sich die Hand“ auf der Landesgartenschau in Öhringen
Die genetische Vielfalt alter Obstsorten bietet ein großes Potential für zukünftige Züchtungen. Ihre Eigenschaften können beim Auftreten neuer Krankheiten, Klimaänderungen und neuen Verbrauchergewohnheiten eine wichtige Rolle spielen. Viele alte Sorten haben sich über Jahrhunderte erhalten weil sie robust und wenig krankheitsanfällig sind. Durch die Auszeichnung „Streuobstsorte des Jahres“ hebt der LOGL jedes Jahr eine Sorte besonders in den Fokus. 2016 ist die Ulmer Butterbirne Streuobstsorte des Jahres.
Die Obstsortenausstellung des LOGL auf der Landesgartenschau in Öhringen bot eine gute Möglichkeit, typische Apfel - und Birnensorten sowie einige regionale Besonderheiten näher kennen zu lernen – und dieses Angebot stieß auf großes Interesse. Mit Unterstützung des Obst- und Gartenbauvereins Kocher/Jagst unter seinem Vorsitzenden Ernst Waldvogel und des Kreisobstbauvereins Öhringen, vertreten durch Obstanbauer Albrecht Rembold, konnten die Besucher in der letzten Gartenschauwoche noch einmal die ganze Vielfalt der heimischen Kernobstfrüchte hautnah erleben - ein würdiger Abschluss für eine insgesamt sehr gelungene Landesgartenschau! Auch der Landesanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) mit dem Versuchsgut Heuchlingen sei herzlich für die Unterstützung gedankt.
Hervorzuheben ist, dass die Gartenschaustadt Öhringen einen anerkannten Pomologen hervorgebracht hat, nämlich Johann Ludwig Christ , Sohn eines fürstlichen Schreibers in Öhringen (1739 -1813). Neben seinem Beruf als Theologe beschäftigte er sich in Theorie und Praxis intensiv mit dem Obstbau und der Bienenzucht und hatte zahlreiche Fachbücher und Informationsschriften verfasst. Seinen Hauptwirkungskreis hatte Christ allerdings nicht in seiner Geburtsstadt Öhringen, sondern in der Nähe von Kronberg im Taunus. Bemerkenswert ist, dass er besonders der armen Bevölkerung praktikable Möglichkeiten aufzeigen wollte, um die oft karge Ernährungssituation zu verbessern.